*** Süßer Hefeteig: Schnecken, Schuedi & Zupf-Schuedi

Einer der beliebtesten Kuchen hier ist ein Zupf-Schuedi. In der Version musste ich ihn hier schon etliche Male backen. Heute hatte ich nach dem Ansetzten des Pizzateiges noch Hefe übrig und wollte mal ein bißchen was anderes ausprobieren. Der Plan waren dreierlei Schneckenvariationen...

Den süßen Hefeteig habe ich zunächst wie schon oft erprobt zubereitet (in 1,5 facher Menge, als hier angegeben, da 30 g Hefe übrig waren):

Von 160 ml Milch werden etwa 3 EL abgnommen, leicht erwärmt und darin 20 g Frischhefe aufgelöst. Nun die restliche Milch zusammen mit 50 g Butter und 30 g braunem Zucker erwärmen, bis sich alles schön aufgelöst hat. Diese Milchmischung wird zusammen mit 350 g Mehl (550er) in eine große Rührschüssel gegeben. Zum Teig kommen nun noch 1 Ei und 1 TL Salz. Alles gut verkneten und dann noch die in Milch aufgelöste Milch dazugeben. Anfangs sieht das alles immer etwas klebrig aus, aber nur Gelduld: kneten, kneten, kneten und oh Wunder, irgendwann ist es ein wunderschön elastischer Hefeteigball.

Tuch drauf und an einem warmen Ort 40 min gehen lassen. Anschließend kurz durchkneten und nochmal 10 min gehen lassen. Jetzt so rechteckig wie möglich ausrollen. Kleiner Tipp: immer mal wieder den Teig wenden, dann geht das besser.

So, nun zur Füllung. Für die Originalfüllung des Schuedis besteht aus 70g flüssiger Butter und gewürztem braunen Zucker. Hierfür verwende ich auf 80 g Zucker 2 TL Gewürze (Zimt, Nelke, Kardamon, Kreuzkümmel, 5-Gewürzepulver, Vanille - wichtig ist Zimt, bei allem anderen einfach experimentieren).

Zunächst habe ich das ganze Rechteck mit der Butter bepinselt und dann in drei Teile geteilt. Auf den ersten kam der erwähnte Gewürzzucker. Dann auf den zweiten Teil eine Apfelfüllung: dafür habe ich ein bißchen Apfelsaft mit angerührter Speisestärke und Zucker aufgekocht und zerkleinerte Apfelstücke eingerührt, bischen Vanille ist auch noch drin. Der dritte Teil ist mit einer Kakao/Puderzucker-Mischung bestreut.

Nun für die Schnecken die einzelnen Teile von der langen Seite her aufrollen und anschließend in etwa 3 cm dicke Stücken schneiden. Einzeln auf ein Backblech setzen und wieder abgedeckt gehen lassen, bis sie sich nochmal merklich vergrößert haben.

Nachdem Zucker und Kakao-Schnecken schon eine Herausforderung waren, da der Teig so weich und nachgiebig war, habe ich kurzerhand beschlossen, noch einen Apfelschuedi zu machen. ^^° Dazu werden einfach unterschiedlich große Rechtecke geschnitten und diese in eine mit Butter ausgstrichene Backform aufrecht geschichtet. Auch diese Form nochmal zum Gehen auf eine Heizung stellen.

Insgesamt kamen je nochmal so 30 bis 40 min Gehzeit dazu. Was ja an einem gemütlichen Sonntag nicht weiter stört (Kaffeepause :-) ). Vor dem Backen (bei 160-180 Grad etwa) kann man noch die übrig gebliebene Butter drüber pinseln, wenn man mag. Ansonsten ab damit in den Ofen und die Schnecken ca. 10-12 min und den Schuedi ca. 25 min backen.

Ergebnis: Eigentlich war die Gebäckmenge für einen Besuch vorgesehen, der sich dann doch nicht einstellte. Trotzdem wurde fast alles von der Meute hier weggeputzt. Als erstes waren die Zimtschnecken weg (laut beisherigen Schuedi-Liebhaber, sogar besser als das Original!), dann der Apfelschuedi und zuletzt die Kakaoschnecken. Aber auch diese wurden von den Testessern in die "Wiederbacken-Kategorie" einsortiert. Wobei ich es da beim nächsten Mal mit richtiger Schokolade probieren werde. Auf alle Fälle ist der Teig bei allen Varianten durch die doppelte Gehzeit wunderbar locker und fluffig.

Eindeutiges Ergebnis würde ich sagen! :-)

Bewertung

Das Hefgebäck bekommt von mir ***.
(* - nicht meins | ** - gut | *** - super, auf jeden Fall wieder!)


Edit:

Und hier endlich auch mal die Originalversion des Schuedis. Der Teig wird wie oben beschrieben gemacht inkl. des Gewürzzuckers, nur das man die ganze Fläche mit Butter und Zucker behandelt.

Nun die Teigfläche in lauter kleine Rechtecke schneiden. Diese dürfen unterschiedlich groß werden und sollten in etwa so breit wie eine Kastenform sein (also etwas weniger genauer genommen, sie gehen ja noch etwas).

Diese Rechtecke stapelt man dann in eben solch eine ausgebutterte Kastenform (so circa halbvoll sollte sie danach sein), streicht noch die restliche Butter aus dem Pinsel und streut die letzten Zuckerkrümmel drüber. Wieder ein Tuch drüber und an den immer noch warmen Ort weitere 45 min gehen lassen. Jetzt sollte die Form fast ganz ausgefüllt sein.

Im auf 150-160 Grad vorgeheizten Ofen 15 min backen, dann mit einer Alufolie abdecken und weitere 15 min fertig backen. :-)

Der Duft ist himmlisch und der fluffige Kuchen wird schneller angegezupft (daher der Name), als Frau ein Foto vom ganzen Kuchen schießen kann - ok, ich gebs zu, Vergesslichkeit war auch im Spiel ^^° .


Edit2:

Nun mal endlich auch ein Bild vom ganzen Kuchen. Dieses Mal habe ich die Hälfte der Heferechtecke mit Schokocreme und die andere Hälfte mit der Zimtzucker-Butter-Mischung bestrichen. Die zimtige Hälfte war um Längen beliebter...